Wie die obigen Ausführungen zeigen, lassen sich die Differenzen in der politischen Betrachtung
des Themas Aus- und Weiterbildung im Wesentlichen auf die Diskrepanz der Zielvorstellung für
eine zukünftige Gesellschaftsordnung reduzieren: Ein intendiertes Mehr (oder zumindest ein
Nicht-Weniger) an individueller Freiheit und Verantwortung steht einer aus Gerechtigkeitserwägungen gespeisten Forderung nach mehr Gleichheit gegenüber. Da sich beide Zielvorstellungen
über Bildung beeinflussen lassen, nimmt es nicht Wunder, daß eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten der politischen Richtungen existieren. Ein weiterer Aspekt, welcher weitgehende Konformität erklärt, ist die Tatsache, daß grundsätzliche gesellschaftspolitische Zielvorstellungen eine pragmatische Behandlung aktuell-politischer Entscheidungen, in weit geringerem
Ausmaß tangieren, als dies die Erklärungen der Parteivertreter im allgemeinen erwarten lassen.
Der Konsensbereich soll im Folgenden Stichwortartig skizziert werden.
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Zu erwarten steht, daß als Ergebnis des Konsensus über die zunehmende Bedeutung des
allgemein theoretischen Wissens, der zweite Berufsschultag für die berufliche Ausbildung noch
in dieser Legislaturperiode in die Gesetzgebung eingebracht wird.33