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Kosten der Aus- und Fortbildung

Ein Entscheidender Punkt für die Definition des Verhältnisses der Arbeitgeberseite zu Maßnahmen der Aus- und Fortbildung, sind die Kosten. Die Kosten, welche von den Unternehmen für die Weiterbildung aufgewandt werden sind schwer zu erfassen, entsprechend schwanken die Angaben, die hierzu gemacht werden. Allein im Arbeitgeberlager schwanken die Angaben von 15 Milliarden DM, welche 1988 durch die Wirtschaft für Weiterbildungsmaßnahmen aufgebracht wurden85, bis zu einer jährlichen Investitionssumme der Betriebe von 26.2 Milliarden Mark oder 2.9% der Brutto Lohn und Gehaltssumme 1987. Letztere Summe basiert auf einer hochgerechneten Repräsentativumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bei 1505 Unternehmen (veröffentlicht 4.10.89) Das Auseinanderklaffen der Angaben, zeigt die Unsicherheit der Datenbasis. "Für eine fruchtbare Diskussion der Kosten der Finanzierung der Weiterbildung fehlen derzeit noch die Voraussetzungen: Weder ist bisher genau bekannt, in welchem Umfang die Teilnehmer die Kosten der Weiterbildung selbst tragen, noch steht fest, wie hoch die Ausgaben der privaten Wirtschaft für die Weiterbildung tatsächlich sind."86
Das Interesse der Arbeitgeber ist jedoch nicht primär an der Begrenzung oder gar Reduzierung dieser Kosten gelegen, sondern viel mehr daran, sich auf diese Leistungen nicht verpflichten zu lassen. "Das Denken in Besitzständen wäre der Tod einer effektiven und zukunftsorientierten Weiterbildung. Weiterbildung als sozialer Anspruch zum Mitnehmen verführt zur Verkalkung und Verkrustung der beruflichen Weiterbildung, zum Umgehen von Schwierigkeiten, zum Verweigern vor neuen Problemen und neuen Herausforderungen."87



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Matthias Steppuhn 2003-07-05